Page 44 - Hautlymphome 2021
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Bei vielen Patienten im Frühstadium sind hautgerichtete Therapien wirksam. Patienten mit kutanem Lymphom mit resistenter Hauterkran- kung oder Beteiligung von Blut und inneren Organen müssen syste- misch behandelt werden. Aggressivere Therapien werden in einem spä- teren Krankheitsstadium nötig, wenn maligne T-Zellen weniger auf die Haut konzentriert sind und sich die Erkrankung über die Haut hinaus ausbreitet.
Im Gegensatz zu anderen Krebsformen, wird im Behandlungsverlauf der Hautlymphome oft dieselbe Therapie mehrmals eingesetzt, wie beispielsweise eine Phototherapie oder Strahlentherapie. Was einmal gewirkt hat, wirkt oft noch einmal. Obgleich Ihre Ärzte sicherlich Auf- zeichnungen über bereits durchgeführte Behandlungen haben, sollten Sie sich Ihre eigenen Aufzeichnungen und Notizen machen.
Um zu entscheiden, welcher Behandlungsansatz für Sie richtig ist, kön- nen Sie Ihrem Behandlungsteam abgesehen von Fragen wie «Welche Nebenwirkungen gibt es?» und «Wie gut wirkt diese Behandlung?» an- dere Fragen stellen:
• Wie sicher ist die Diagnose meines Hautlymphoms?
[Je weniger sicher Ihr Arzt über die Diagnose ist, desto weniger Risiken sollten Sie mit Therapien eingehen.]
• Welchen Hautlymphom-Typ habe ich?
[Es ist wichtig, dass Sie Ihren Subtyp kennen. Patienten mit Mycosis fun- goides sollten andere Behandlungsoptionen erwarten als Patienten mit einem Sézary-Syndrom oder einem kutanen B-Zell-Lymphom.]
• In welchem Stadium befindet sich mein Hautlymphom und wie sieht meine Prognose aus?
[Dies ist eine wichtige Frage. Generell sollten Patienten im Frühstadium topische (örtliche bzw. äusserliche) Medikamente oder eine Therapie mit ultraviolettem Licht anstelle von Tabletten und intravenösen Medika- menten erhalten, da diese in der Regel sehr gut wirken, weniger Neben- wirkungen haben und die Prognose meist sehr gut ist. Da die Prognose bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium schlechter ist, sollten diese Patienten u. U. mit der Therapiewahl ein grösseres Risiko eingehen.]
• Welche kurz- und langfristigen Nebenwirkungen gibt es? Wie wahr- scheinlich sind sie? Werden sie wieder verschwinden? Wie lange wer- den sie anhalten?
[Die Antworten auf diese Fragen sind für viele Patienten ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung hinsichtlich ihrer Behandlung.]
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