Page 20 - Hautlymphome 2021
P. 20

Die meisten kutanen T-Zell-Lymphome (CTCL) sind indolente, d.h. chronisch verlaufende Lymphome – sie sind zwar nicht heilbar, jedoch behandelbar und in der Regel nicht lebensbedrohlich.
Bei CTCL gelangen bösartige T-Zellen in die oberen Schichten der Haut und verursachen dort einen Ausschlag, der dann zur Diagnose führt. Kutane T-Zell-Lymphome (CTCL) werden manchmal fälschlicherweise als Hautkrebs bezeichnet, da sie die Haut betreffen – allerdings ist dies im strengen Sinne eine ungenaue Verwendung des Begriffs «Haut- krebs». Als Hautkrebs bezeichnet man Krebsformen, die aus anderen, nicht-lymphoiden Zellen der Haut, darunter Epidermiszellen (die zum Plattenepithelkarzinom führen) und Melanozyten oder Pigmentzellen (die zum Melanom führen) entstehen.
Klassische Mycosis fungoides (MF)
Mycosis fungoides ist das häufigste kutane T-Zell-Lymphom (CTCL). Hierbei handelt es sich um einen schmerzlosen Typ. Der Verlauf ist lang- sam und chronisch und zieht sich oft über viele Jahre, sogar Jahrzehnte hin. Meistens breitet er sich nicht über die Haut hinaus aus. In etwa 10% der Fälle kann sich diese Form über die Haut hinaus ausbreiten. Die meisten Betroffenen haben die klassische Form der Mycosis fungoides (MF), es gibt allerdings auch einige seltenere Formen. Viele Patienten leben unter der Behandlung ein völlig normales Leben und bei eini- gen Betroffenen kann es über lange Zeiträume zu einem Abklingen der Symptome kommen.
Mycosis fungoides (MF) kann überall am Körper auftreten, aber meist sind Hautbereiche betroffen, die durch die Kleidung vor der Sonne geschützt sind. Die klassische MF zeigt sich in der Regel zuerst als un- regelmässig geformte, ovale oder ringförmige trockene oder schuppi- ge Flecken (in der Regel flach und entweder farblos oder blass). Diese Flecken verhalten sich unterschiedlich – sie verschwinden plötzlich, behalten ihre Form und Grösse bei oder werden allmählich grösser. Sie können überall am Körper auftreten, kommen jedoch meistens am Rumpf oder am Gesäss vor.
Sie können auch als dickere und leicht erhobene Herde, sogenannte Plaques, auftreten, die jucken und manchmal geschwürig zerfallen (ver- eitern) können. Diese treten eher am Gesäss oder in Hautfalten auf und können an den betroffenen Stellen zu Haarverlust führen. In selteneren Fällen können grössere Knoten oder erhobene Tumore auftreten, die eitern oder nässen und Schmerzen verursachen können.
Bei einigen wenigen Patienten kann es zur Erythrodermie, mit Rötung, Verdickung und Schmerzen der Haut am ganzen Körper, kommen.
20



























































































   18   19   20   21   22