Page 51 - Hautlymphome 2021
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Die totale Haut-Elektronenstrahl-Therapie (TSEBT) hat im Laufe der Jahre viele Veränderungen und Fortschritte gesehen. Das Ziel ist es, die Strahlung ausschliesslich auf das zu behandelnde Gewebe (die Haut) abzugeben und eine Schädigung des umliegenden Gewebes möglichst zu vermeiden. Die TSEBT wird ambulant unter Anleitung eines Radio- therapeuten verabreicht. Normalerweise dauert die TSEBT drei bis zehn Wochen und umfasst tägliche Sitzungen. Als hautgerichtete Therapie ist die TSEBT bei Patienten mit starker Hautbeteiligung mit Läsionen im Plaque- oder Tumorstadium äusserst wirksam.
Systemische Therapien
Systemische Therapien umfassen den ganzen Körper und werden nor- malerweise beim fortgeschrittenen kutanen Lymphom eingesetzt, wenn dieses auf eine topische Behandlung nicht anspricht.
Extrakorporale Photopherese (ECP)
Bei der extrakorporalen Photopherese (ECP) handelt es sich um eine Immuntherapie, die Patienten mit kutanem Lymphom mit abnormer T-Zell-Population im peripheren Blut empfohlen wird. Bei der ECP werden weisse Blutkörperchen herausgefiltert und (ausserhalb des Körpers) UVA-Licht und Psoralen ausgesetzt und dem Patienten dann wieder verabreicht. Man geht davon aus, dass die dem UVA-Licht aus- gesetzten weissen Blutkörperchen anschliessend eine impfähnliche Wirkung gegen bösartige T-Zellen haben. Andere Therapien (Interfero- ne, Targretin®) werden häufig neben einer ECP-Therapie eingesetzt.
Pflegefachkräfte verabreichen ambulant alle zwei bis vier Wochen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen die Photopherese.
Je besser ein Patient über die Photopherese informiert ist, desto rei- bungsloser wird das Verfahren ablaufen. Vor Beginn der Photopherese werden bestimmte Bluttests empfohlen. Häufig untersuchen die Ärzte die T-Zellen des Patienten und die roten Blutkörperchen und prüfen die Blutgerinnung, ehe mit der Behandlung begonnen wird.
Ein angemessener Schutz der Augen ist bei der Photopherese unbe- dingt erforderlich, achten Sie daher vor Beginn der Behandlung darauf, dass Sie über einen geeigneten Augenschutz verfügen. Je besser der Körper eines Patienten mit Flüssigkeit versorgt ist, desto leichter sind seine Venen für die Behandlung zugänglich. Sie sollten daher bereits mehrere Tage vor jeder Behandlungssitzung darauf achten, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Viele Ärzte empfehlen den Patienten, sich vor der Behandlung die Photopherese zeigen und ihre Venen auf Zugänglichkeit prüfen zu lassen.
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