Page 5 - CAR-T Zellen bei Lymphomen
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notwendig ist, eine individuelle Behandlung erhalten, um damit seine Krankheit zu kon- trollieren bis die CAR-T-Zell-Infusion bereit ist. Anders als bei einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation ist es nicht erfor- derlich, dass Patienten vor der CAR-T-Zell- Infusion ein vollständiges Ansprechen auf die Überbrückungstherapie erreichen.
4. Immundepletions-Therapie
Vor der CAR-T-Infusion erhält der Patient eine sogenannte Immundepletionsthera- pie, d.h. eine Chemotherapie, welche die Immunzellen reduzieren soll. Bei Kymriah wird diese 2-14 Tage zuvor gegeben, bei Yescarta am 5., 4. und 3. Tag vor der CAR-T- Zellinfusion (Referenz: Kymriah und Yescar- ta-Fachinformationen).
Allfällige Nebenwirkungen sollten mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
5. CAR-T-Zell-Infusion
Die CAR-T-Zellen werden im Behandlungs- zentrum aufgetaut und dem Patienten intravenös verabreicht.
Was sollte ein Patient
während dieses Schritts erwarten?
Der Patient wird vom behandelnden Arzt untersucht, um festzustellen, ob sich der klinische Status verändert hat und dadurch allenfalls das Risiko einer Nebenwirkung er- höht ist und die Wirkung oder den Erfolg der CAR-T-Zell-Infusion beeinflussen könn- te. Das CAR-T-Zell-Produkt wird dem Patien- ten stationär intravenös verabreicht, was etwa 30 bis 60 Minuten dauert.
6. Beobachtung
Es wird zur Zeit empfohlen, die ersten zehn Tage nach der CAR-T-Zell-Therapie hospi- talisiert zu bleiben, um eine engmaschige Überwachung des Patienten zu gewährleis- ten. Nach dem Verlassen des Krankenhau- ses werden regelmässige Termine für die Langzeit-Nachkontrolle und zur Überwa-
chung der Patienten angesetzt. Nachsorge- Termine sind bis 15 Jahre nach der Infusion vorgesehen, um die behandelten Patienten und den Krankheitsverlauf langfristig zu überwachen.
Was sollte ein Patient
während dieses Schritts erwarten?
Patienten und allenfalls ihre Betreuer bzw. Angehörige werden gebeten, sich nach der CAR-T-Zell-Infusion während vier Wochen nicht weiter als zwei Stunden vom Behand- lungszentrum entfernt aufzuhalten. Neben- wirkungen können sich schnell entwickeln und die Symptome der Nebenwirkungen sind möglicherweise unspezifisch (siehe CAR-T Nebenwirkungen und Behandlung). Betreuer sollte eine Person sein, die den Pa- tienten gut kennt und in der Lage ist, Symp- tome und ungewöhnliche Verhaltensweisen zu erkennen, die auf eine schwerwiegende Nebenwirkung hinweisen könnten. Wenn ein Patient während dieses Zeitraums ge- sundheitliche Bedenken hat, ist es wichtig, dass er das Behandlungszentrum aufsucht, in welchem er seine CAR-T-Zell-Infusion er- halten hat. Das einweisende Personal muss unbedingt informiert werden, dass der Patient eine CAR-T-Zell-Therapie erhalten hat, um sicherzustellen, dass dies bei der Diagnose und der Behandlung von Neben- wirkungen berücksichtigt wird. CAR-T-Zell behandelte Personen erhalten eine Patien- tenkarte, die sie immer mit sich tragen und vorzeigen sollten. Je nach Schweregrad der Nebenwirkungen wird ein Patient mögli- cherweise hospitalisiert und muss solange im Spital bleiben, bis die Symptome durch eine angemessene Behandlung abgeklun- gen sind. Dies dauert in der Regel etwa zwei Wochen.