Impfinformation – COVID-19 und Lymphome

Die Schutzimpfung soll Personen mit einem erhöhten Infektionsrisiko, Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19, Personen mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko sowie deren engen Kontaktpersonen angeboten werden.

Dazu gehören:
Patienten mit malignen hämatologischen Erkrankungen, insbesondere akuten und chronischen Leukämien, malignen Lymphomen und Multiplem Myelom.
Zur individuellen Entscheidungsfindung für oder gegen eine Durchführung der Covid-19 Schutzimpfung und den optimalen Zeitpunkt ist das Gespräch zwischen dem behandelnden Hämatologen/ Onkologen und der Patientin/dem Patienten massgebend.

Die Impfung kann vor schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen schützen 

Umfassende Informationen zur COVID-19-Impfung erhalten Sie von Ihrem Arzt oder finden Sie unter:
www.bag-coronavirus.ch/impfung: +41 58 377 88 92

Wer gehört zur Risikogruppe

Herzerkrankungen
Chronische Herzinsuffizienz ab NYHA II Symptomatische chron. ischämische Herzkrankheit trotz medizinischer TherapieArterielle Hypertonie Therapieresistente (> 160 mmHg) Hypertonie oder Hypertonie mit kardialen Komplikationen oder anderen Endorgan-Schäden

Atemwegs-Erkrankungen
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ab GOLD II Emphysem/schwere Bronchiektaseninterstitielle Pneumopathie / LungenfibroseKrankheiten mit einer schwer verminderten Lungenkapazität

Nierenerkrankungen
Schwere, chronische Niereninsuffizienz ab GFR 20 mg/Tagsteroidsparende Therapien und Biologika). HIV-Infektion- ab CD4+ T Zellzahl < 200 / µL.

Organtransplantierte
Knochenmark- oder Stammzell-Transplantierte Personen auf einer Warteliste für Transplantationen

Kontraindikation und Indikationen nach Klärung eines Vorbehalts

Kontraindiziert ist die Impfung nur bei bekannter schwerer Überempfindlichkeit auf Inhaltsstoffe des Impfstoffes3 (Polyethylenglykol, PEG).

Wann ist Vorsicht geboten?

Da diese Personen mit Immunsuppression ein hohes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben, können sie gemäss Angaben in den Impfempfehlungen und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch die betreuende Spezialärztin oder den betreuenden Spezialarzt geimpft werden. Der Schutz einer COVID-19-Impfung kann bei immunsupprimierten Patienten geringer sein. Bei Patienten nach B-Zell-Depletion oder nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation wird analog zu anderen Schutzimpfungen, einen zeitlichen Abstand von mindestens 3, besser von >6 Monaten zur letzten Therapie empfohlen. 

Wann ist der richtige Impfzeitpunkt?

Die Impfindikation muss nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch die betreuende Spezialärztin/den betreuenden Spezialarzt gestellt werden.

Nach einer Krebs-Behandlung

Personen mit indolenten Lymphomen inkl. die Chronischen lymphatischen Leukämie CLL sollten auf der Liste der Risikopatienten stehen, auch wenn sie schon längere Zeit keine Behandlung mehr benötigten.

Falls Sie vor einigen Jahren erfolgreich gegen ein Hodgkin-Lymphom oder ein aggressives Lymphom behandelt wurden und Ihr Lymphom nicht wieder aufgetreten ist, ist die Situation komplizierter. Ihr Onkologe/ Ihre Onkologin wird viele Faktoren prüfen, um festzustellen, ob bei Ihnen ein hohes Risiko für eine schwere Erkrankung durch COVID-19 besteht. Dazu gehören:

  • spezifischer Lymphomtyp, an dem Sie erkrankt waren
  • wie lange die Behandlung zurückliegt
  • welches Behandlungsschema Sie erhalten haben
  • mögliche Spätfolgen der Behandlung, für die Sie gefährdet sein könnten
  • andere Krankheiten, an denen Sie leiden
  • Ihre individuellen Lebensumstände (z. B. Ihre Wohnsituation oder Ihr Beruf)


Falls Ihnen die Milz entfernt wurde (Splenektomie), sollten Sie auf der Liste der besonders gefährdeten Patienten stehen.

Ihr behandelnder Arzt/Ihre behandelnde Ärztin wird Sie individuell beraten.

Welche unmittelbaren und späteren Nebenwirkungen sind möglich?

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Lokalreaktionen rund um die Einstichstelle, wie sie auch bei anderen Impfungen vorkommen können, d.h. Schmerzen an der Einstichstelle, diese Reaktionen sind meist mild bis moderat. Häufigste systemische Reaktionen sind Fatigue und Kopfschmerzen. Es können auch Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Fieber und Schwellung an der Einstichstelle vorkommen. Es handelt sich dabei und typische Impfnebenwirkungen, denn im Rahmen einer Impfung wird ja dem Körper der Kontakt mit einem Erreger vorgespielt, ohne dass es selbst zu einem Kontakt mit dem echten Erreger kommt. Der Impfstoff soll das Immunsystem aktiveren. Das Immunsystem lernt dabei, mit dem Erreger umzugehen.
Gefährlicher wird es bei allergischen Reaktionen. Auch wenn diese bei der Covid-19-Impfung sehr selten vorkommen, sind Reaktionen auf Impfstoffe nicht ungewöhnlich.

Können sich Allergiker impfen lassen?

Bei Patienten mit einer anaphylaktischen Reaktion in der Vergangenheit muss das Risiko einer schweren Nebenwirkung besonders sorgfältig gegenüber dem erwarteten Nutzen abgewogen werden. Aus diesem Grund sollten sich Personen mit starken Allergieproblemen vor einer Impfung unbedingt mit ihrem Arzt besprechen. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden

Nachfolgend geben wir einige Tipps, die zu Ihrem Wohlbefinden beitragen können.

Tipps für eine gesunde Lebensweise

Es gibt einfache Dinge, die Sie in den Alltag einbauen können, um in dieser Zeit gesund zu bleiben. Zum Beispiel:

  • Versuchen Sie, Struktur in den Tagesablauf zu bringen, auch wenn diese von Ihrer üblichen Routine abweicht.
  • Verbringen Sie Zeit mit Dingen, die Ihnen Freude bereiten - das kann Lesen, Musizieren, Kochen, andere Indoor-Hobbys oder das Hören/Sehen von Lieblingssendungen am Radio oder Fernsehen sein.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, trinken Sie ausreichend Wasser, bewegen Sie sich regelmäßig und schlafen Sie ausreichend. Machen Sie einen Spaziergang an der frischen Luft.
  • Falls Sie vorwiegend Zeit in geschlossenen Räumen verbringen, öffnen Sie in regelmässigen Abständen die Fenster, um frische Luft hereinzulassen und natürliches Sonnenlicht zu tanken.
  • Kommunizieren Sie regelmässig mit Ihrer Familie und Freunden, sei es persönlich, per Telefon, online oder schriftlich. Sprechen Sie darüber, wie Sie sich fühlen.
  • Reduzieren Sie das Anhören, Anschauen oder Lesen von beunruhigenden Medienberichten auf ein Minimum, jedoch soweit, dass sie dennoch über aktuelle Anpassungen informiert sind.
  • Versuchen Sie es mit Meditationstechniken wie Achtsamkeitstraining oder Atemübungen, um Stress zu reduzieren. Dies können Sie gut zuhause praktizieren. Instruktionen und Anleitungen zu verschiedenen Techniken sind auf Tonträgern erhältlich